Wer schon einmal einen Pflegebedürftigen vom Sofa hochgehoben hat, der weiß, dass die eigenen Bandscheiben darunter leiden. Ein Pflegebett lässt sich in seiner Höhe elektrisch verstellen und kommt so dem Pflegenden entgegen.
Diese Form von Betten hat längst nichts mehr gemein mit den alten Krankenhausausstattungen in Weiß. Besonders für die häusliche Pflege bietet der Markt eine Fülle von formschönen Modellen.
Dabei spielt das Äußere nur eine untergeordnete Rolle.
Die wichtigsten Ausstattungsmerkmale sind drei Elektromotoren. Diese heben und senken das Bett, bewegen das Kopfteil nach oben und unten und können das Fußteil hochstellen. Dazu gibt es eine Fernbedienung, die per Kabel mit den Motoren verbunden ist. Mit diesem Bedienteil lassen sich alle Funktionen exakt dosieren.
Um dem zu Pflegenden das Liegen so komfortabel wie möglich zu machen, wird zu dem Bett eine Schaumstoffmatratze mitgeliefert. Sollte der Betroffene eine offene Stelle beispielsweise am Steiß haben, empfiehlt sich der Einsatz einer Wechseldruckmatratze. Diese besitzt Luftkammern, die sich wechselseitig auf- und abpumpen und so die einzelnen Körperbereiche be- und entlasten.
Ist der im Bett Liegende in der Lage, sich selbst aufzurichten? Dann sollte ein sogenannter Bettgalgen nicht fehlen. Dieser wird in eine vorgesehene Aufnahme eingesteckt. An seinem Ende reicht ein Seil herab, das einen triangelförmigen Griff hält. Damit kann sich der Patient selbst aufrichten, was zu seiner aktiven Beweglichkeit beiträgt.
Pflegebetten sind standardgemäß mit zwei Seitengittern versehen. Die Verwendung soll dem darin Liegenden helfen, nicht aus dem Bett zu rollen. Die Seitengitter sind absenkbar, sodass sie tagsüber heruntergelassen werden können und das Bett frei geben. So kann auch der Pflegende ungehindert den Patienten pflegen.
Um das Bett im häuslichen oder stationären Bereich zu bewegen, sind vier Räder angebracht. Diese sind schwenkbar, somit kann das Bett in alle Richtungen geschoben und platziert werden. Feststellbremsen verhindern ein ungewolltes Wegrollen.
Pflegebetten werden im Krankenhaus, in Pflegeeinrichtungen und in der häuslichen Pflege eingesetzt. Die Kostenübernahme durch die Pflege- oder Krankenkasse muss über eine ärztliche Verordnung beantragt werden. Eine Pflegestufe ist meist Voraussetzung für die Kostenübernahme.
Für kurzzeitige Pflege zu Hause können Pflegebetten auch auf Mietbasis vom Sanitätshaus oder Rehamittelanbieter geliefert werden. Vor dem Aufstellen des Bettes im häuslichen Bereich sollte ausreichend Platz geplant werden, da die Betten um 100 cm breit und etwa 215 cm lang sind. Ein Stromanschluss sollte in der Nähe sein. Der Motor selbst arbeitet mit Niederstrom, also ungefährlich für den zu Pflegenden.
Pflegebetten sind in Einzelteile zerlegbar, was sie transportabel für enge Treppenhäuser und Türen macht. Die Aufstellung sollte nur durch autorisiertes Fachpersonal erfolgen, elektrische Teile müssen jährlich kontrolliert werden. Diese Wartung darf nur durch den Fachmann erfolgen. Der Fachmann diesem Bereich ist Robert Beisteiner.